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Auftaktveranstaltung Hanse Lounge 22.09.09
23. September 2009: Steffen Krug in Allgemein

Nach dem Vorbild der von Kristof Berking organisierten Hamburger Hayek Gesprächskreise fand am 22.09.09 die Auftaktveranstaltung der Vortragsreihe Austrian Asset Management  des IfAAM Instituts in der Hanse Lounge in Hamburg statt. Neben wissenschaftlichen Vorträgen zur Österreichischen Geld- und Konjunkturtheorie werden im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe auch praktische Lösungsangebote präsentiert.

Pünktlich um 18 Uhr startete ich mit der Vorstellung des IfAAM Intituts und einer kurzen Einführung in die Österreichische Schule der Nationalökonomie. Anschließend lieferte Dipl. Kaufmann Martin Mack von der Hamburger Vermögensverwaltung Mack und Weise (M&W) eine aufschlussreiche und leider auch ernüchternde Analyse der aktuellen globalen geldpolitischen Auswüchse. M&W warnten bereits seit Ende 2006 in Ihren monatlichen Fondsberichten vor den verheerenden Auswirkungen der globalen Politik des „billigen“ Geldes und prophezeiten vor dem Hintergrund der Österreichischen Konjunkturzuyklustheorie die aktuelle Finanzkrise. Die Performance des M&W Privat im Krisenjahr 2008 mit 9,5% Wertzuwachs ist das verdiente Ergebnis ihres konsequenten value-orientierten und gleichzeitig aktiven Managementansatzes. Wie Martin Mack mit diversen Zahlen und Fakten aufzeigte, wird aktuell versucht der Krise mit derselben Denkweise Herr zu werden, die diese ursprünglich verursacht hat. Der exponentielle Anstieg der USD  Geldmenge in den letzten Jahren und vor allem seit dem Amtsantritt von Barack Obama sorgte dann auch allgemein für trockene Münder, so daß der Run auf die Getränke und Häppchen in der anschließenden Pause fast nicht mehr zu kontrollieren war.

Der zweite Teil der Veranstaltung stand daher ganz im Zeichen von Lösungsmöglichkeiten in Form von privater Vermögenssicherung im Anblick des auf uns zukommenden „fiat money“ Tsunamis. Michael Gusek zeigte in einem abwechslungsreichen Vortrag, daß gefragte Industriemetalle aktuell eine exzellente Beimischung zum Basisinvestment Gold und Silber darstellen. Die empfohlenen Industriemetalle werden von 80% aller Industrieunternehmen nachgefragt und es ist jetzt schon abzusehen, daß es bereits in den nächsten Jahren zu erheblichen Angebotsengpässen kommen wird.

Den Abschluß machte der Autarkie-Experte Frank Eckhardt. Er berichtete von seinem Farm Projekt in Nova Scotia an der kanadischen Ostküste  und stellte einen erhellenden Standortvergleich zwischen Canada und Deutschland an. Nach diesem Vortrag kommt man meines Erachtens beim Thema geografischer und poltitscher Vermögensdiversifikation an dem Austrian Asset „Grund und Boden in Kanada“ nicht mehr vorbei. Die abschließende Diashow mit traumhaften kanadischen Naturaufnahmen bei einem leicht gekühlten Glas Weißwein ließen die Auftaktveranstaltung Austrian Asset Management ausklingen.

Beim Verlassen des Tagungsraumes der Hanse Lounge grinste mich dann von einem Gemälde ein überlebensgroßer Bismarck an (siehe auch diverse Bilder in der Fotogalerie in der Rubrik Veranstaltungen). Sicherlich hat er uns ein schweres Erbe in Schaffung der staatlichen Sozialversicherungssysteme hinterlassen und als klassisch Liberaler lehne ich einen Politikstil Bismarckscher Prägung grundsätzlich ab. Im Vergleich zu unserer heutigen Politikerkaste war Bismarck allerdings ein durch und durch marktliberaler Staatsmann. Er unterstützte vorbehaltslos die Gewerbeordnung mit seiner Vertrags- und Unternehmerfreiheit. Daraus entstand eine große Zahl von selbständigen Klein- und Mittelbetrieben, die bis heute das Rückgrat der deutschen Wirtschaft bilden. Er stand einer Generation mit 0,9% Analpabetenquote und 1-2% Arbeitslosigkeit vor. Deutschland hatte mit 20 Nobelpreisträgern das höchste Wissenschaftsniveau weltweit und die Weltführerschaft auf allen industriellen High-Tech-Gebieten der damaligen Zeit (Chemie, Optik, Elektrizität und Spezialmaschinenbau). Allein in der Chemie lag der Weltmarktanteil bei 87%. Eine Einkommensteuer exisiterte in Deutschland nicht und „unsere Währung, die deutsche Mark lief in blanken Goldmünzen um und verbürgte damit Ihre Unwandelbarkeit.“ Wer würde da beim Blick auf die heutigen wirtschaftlichen Zustände in Deutschland nicht ein kleines schelmisches Grinsen aufsetzen?!